Meine Touren
Mich zieht es hinaus in die Natur. Ob Eifel, Norddeutsche Tiefebene, Brandenburger und Mecklenburger Eiszeitlandschaft, weitere Mittelgebirge, die Alpen oder darüber hinaus - viele Landschaften faszinieren mich. Hier stelle ich Dir meine schönsten und interessantesten Touren in Wort und Bild vor. Lass Dich anregen! Über komoot oder outdooractive kannst Du sie leicht planen. Oder Du suchst Dir interessante Alternativen zu meinen Vorschlägen. Schön ist es (fast) überall.
Ins Sperrgebiet zu einem jungen Vulkan
La Palma ist eine der kanarischen Inseln - eine Insel für Individualisten und Naturfreunde, fast ohne Strände und ganz ohne Massentourismus. Ein Wanderparadies. Am 19. September 2021 brach dort ein neuer Vulkan aus. Seine Lava vernichtete rund 3000 Gebäude. Zum Glück wurde niemand getötet. Nach drei Monaten schloss sich das Tor zur Hölle wieder. Ein neuer Schlackenkegel war entstanden und ein 5,5 Kilometer breites und bis zu 80 Meter mächtiges Lavafeld blieb zurück.
Noch heute - im Herbst 2023 - treten aus dem inzwischen Tajogaite getauften Vulkan Dämpfe und Gase aus. Seine Krater sind von Schwefel überzogen. In das Sperrgebiet rund um den Tajogaite darf man inzwischen mit fachkundigen Wanderführern hinein. Wanderführer-Kollege Romén Santos von Graja-Tours führte mich an den Tajogaite so nah es ging heran - ein außerordentliches Erlebnis für den Wanderführer und Natur- und Geoparkführer aus der Eifel, der sonst nur zehntausende Jahre alte Vulkane kennt. So wie auf La Palma muss man sich die Vulkanausbrüche in der Eifel auch vorstellen. Beeindruckend!
Hier gehts zu Graja-Tours
La Palma: Am Rande der Caldera
Vom höchsten Punkt der Kanaren-Insel, dem Roque de los Muchachos mit seinen Observatorien der Europäischen Nordsternwarte ein Stück auf dem berühmten Fernwanderweg GR-131, der sich über den gesamten Inselrücken zieht. Die Tour zum Somada Alta, einem sechs Kilometer entfernten Gipfel, ist fordernd. Hohe Steinabsätze auf dem Weg und zahllose Gesteinsbrocken lassen den Wanderer nur schwer vorankommen. Die zwölf Kilometer hin und zurück fühlen sich an wie 24... Dafür wird man durch grandiose Ausblicke in die 2000 Meter tiefe Caldera de Taburiente belohnt. Und man läuft (im Herbst 2023) durch ein ausgedehntes Waldbrandgebiet, in dem an den verkohlten Pinienstämmen wieder neues Leben erwacht.
Rhön: Von der Fuldaquelle zum Roten Moor
Die Fulda entspringt auf 850 Meter NHN kurz unterhalb der Wasserkuppe, dem höchsten Berg der Rhön und dem höchsten Berg Hessens. Von hier führt ein abwechslungsreicher Wanderweg über elf Kilometer zum Roten Moor, durch die Kaskadenschlucht und wieder zurück zur Fuldaquelle.
Das Rote Moor ist das zweitgrößte Moor in der Rhön. Durch Torfabbau wurde es von einst 40 Hektar auf fünf Hektar reduziert. Die Karpatenbirken-Moorwälder an seinem Rand sind wertvoller Lebensraum für selten gewordene Vögel.
Zum Beispiel die Waldschnepfe, das Birkhuhn und der Fitis. Ein Bohlenweg führt durch diese eigenartige Landschaft.
Zurück geht es recht steil durch die Kaskadenschlucht, einem wildromantischen Kerbtal, das sich der Feldbach über Buntsandstein-Stufen gegraben hat.
Der Feldbachhof, an dem der Weg anschließend vorbeiführt, ist der höchstgelegene bewirtschaftete Bauernhof in Hessen. Insgesamt sind auf dieser Tour 580 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen.
Amanaburch-Tour
Amöneburg ist ein Städtchen im Marburger Land, das auf zwei miteinander verbundenen 20 Millionen Jahre alten Basaltkegeln erbaut worden ist. Als Solitär überragen die früheren Vulkane das flache Amöneburger Becken, eine der größten zusammenhängenden Ackerflächen Hessens. Rund um Amöneburg führt der elf Kilometer lange Premium-Wanderweg Amanaburch-Tour durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Es geht an der mittelalterlichen Stadtmauer entlang durch ein schon 1927 ausgewiesenes Naturschutzgebiet, über Trockenrasen und Wölbwiesen. Einkehr bietet die hisorische, immer noch funktionsfähige Brücker Mühle. Dort fand 1692 eine der Schlachten im Siebenjährigen Krieg statt. Bevor es wieder auf den Amöneberg hinaufgeht, ist ein spätmittelalterlicher Waschplatz zu sehen. An warmen Tagen darf man dort gern die Füße abkühlen.
Unterwegs auf Spitzbergen
Spitzbergen ist ein Sehnsuchtsort für mich. Das Archipel, etwa anderthalb mal so groß wie die Schweiz, liegt in der Hohen Arktis auf halbem Weg zwischen Nordkap und Nordpol. Es ist Wildnis pur. Nur zwei bewohnte Orte gibt es auf der zu Norwegen zählenden Inselgruppe: die Inselhauptstadt Longyearbyen mit etwa 2500 Einwohnern und die russische Bergbausiedlung Barentsburg, etwa 400 Einwohner. Der Rest ist Natur - und zwar eine Natur, die es in sich hat. Ab etwa Mitte Juni, im arktischen Sommer, sind auf Spitzbergen auch Wanderungen möglich.
Verpflichtend ist ein Gewehr oder ein entsprechend ausgestatteter Guide - wegen der Gefahr von Eisbären.
Bis Mai liegt Spitzbergen unter einer dichten Schneedecke, und die einzigen Fortbewegungsmittel sind Tourenski oder das Schneemobil. Mit ihm lassen sich eindrucksvolle Gletscher erreichen - und das auch bei Tageslicht mitten in der Nacht. Denn vom 20. April bis 22. August scheint die Mitternachtssonne. Unter manchen Gletschern finden sich bizarre Gletscherhöhlen, die vom Schmelzwasser gebildet werden. In sie hinabzusteigen, ist ein unvergessliches Erlebnis.
Soleleitungsweg bei Berchtesgaden
Der Soleleitungsweg bei Berchtesgaden ist eine leichte und aussichtsreiche Wanderung, die durch fantastische Fernsichten auf die Berchtesgadener Bergwelt bietet.
Die 29 Kilometer lange Soleleitung zwischen dem Berchtesgadener Salzbergwerk und der Reichenhaller Saline gilt als die erste Pipeline der Welt und war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Mit sanftem Gefälle wurde das salzhaltige Wasser in ausgehöhlten Baumstämmen um die Berge herum- und der Saline zugeführt. 1200 Arbeiter waren für ihren Bau in
den Jahren 1816 und 1817 nötig. 144 Jahre lang, bis 1927 war die Leitung in Betrieb. 1927 war dann Schluss, sie wurde
stillgelegt. Am Wegesrand erinnern erhaltene Leitungsteile an diese hölzerne Pipeline.
Heute führt an einem Teilstück der sanfte Soleleitungsweg entlang. Immer wieder tun sich großartige Blicke auf Reiteralpe, Hochkalter und Watzmann auf. Besonders schön ist die Aussicht auf das Wimbachtal mit seinem gewaltigen Schuttstrom.
Der Bus bringt den Wanderer bequem zur Haltestelle Zipfhäusl, wo der angenehme Teil der Strecke beginnt. Ab Söldenköpfl geht es dann allerdings steil hinunter zur Engedey, von wo einen der Bus wieder in die Ramsau oder nach Berchtesgaden zurückbringt.
Isartal zwischen Icking und Kloster Schäftlarn
Selten treffen in einer eng begrenzten Landschaft so viele Zielkonflikte aufeinander wie im Isartal. Zum einen ist da das hochempfindliche Ökosystem eines Gebirgsflusses. Die Isar besitzt in ihrem Oberlauf noch ein breites, sich ständig veränderndes Flussbett mit ausgedehnten Schotterbänken und verzweigten Flussarmen - heutzutage eine Seltenheit in Mitteleuropa. Zum anderen das Freizeit- und Erholungsbedürfnis von 1,5 Millionen Menschen im Großraum einer nahe gelegenen Metropole, München.
Und zum dritten die Notwendigkeit der Energieerzeugung in einer Energieindustrielandschaft mit Laufwasserkraftwerken entlang des parallel angelegten Isarkanals. Der Isarteilverein kümmert sich seit 1902 um einen Ausgleich dieser Interessen und betreut zugleich rund 300 Kilometer Wanderwege in einer Landschaft, die vielfältige - durchaus auch widersprüchliche - Eindrücke bietet und eine Erkundung allemal lohnt.
www.isartalverein.de
Linumer Teiche in Brandenburg
Früher wurde im Brandenburger Niederungsgebiet Rhinluch bei Linum im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Torf abgebaut. Die Abbaufelder wurden anschließend geflutet und werden heute als Karpfenteiche bewirtschaftet. Vor allem aber sind sie ein einzigartiger Platz für Vögel. Nicht umsonst trägt Linum die Bezeichnung "Storchendorf". Um die 15 Paare brüten dort. Sie sind im Frühjahr und Sommer die Attraktion, während im Oktober und November Kraniche an diesem für sie reich gedeckten Tisch Rast machen. In den vergangenen Jahren versammelten sich hier jeweils ungefähr 80.000 Kraniche auf dem Weg in den Süden. Ein etwa acht Kilometer leichter Wanderweg führt durch die Teichlandschaft bis zu einem Aussichtsturm und vorbei an mehreren Kanzeln, von denen aus man die Vögel beobachten kann ohne sie zu stören.
Mosbrucher Weiher in der Eifel
Der Mosbrucher Weiher in der Vulkaneifel ist ein Trockenmaar. Das heißt nichts anderes, als dass er keinen Maarsee hat. Früher war das anders, da gab es einen Weiher, in dem Fische gehalten wurden. Heute ist davon ein Niedermoor übrig geblieben, in dem der Ueßbach entspringt. Von hier aus schlängelt sich der Bach 49 Kilometer südwärts, bis er bei Alf in den gleichnamigen Fluss Alf und kurz darauf in die Mosel mündet.
Auf wenigen Kilometern kannst Du Dir den Mosbrucher Weiher erschließen. Es gibt einen Rundweg, in dessen Mittelpunkt das eigentliche - unzugängliche, geschützte - Moor befindet. Der Talkessel mit seinen Feuchtwiesen ist ein Eldorado für verschiedene Tier- und Pflanzenarten: der Grasfrosch ist hier ebnso zu Hause wie der Teufelsabbiss, das Wiesenknäuelgras ebenso wie die Engelwurz und der Knöterich.
Calmont: Ein Klettersteig am steilsten Weinberg
Hier sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kondition gefragt: Der Klettersteig am Calmont, Europas steilstem Weinberg, hat alpinen Charakter. Wer sich traut, wird mit spektakulären Aussichten belohnt.
Der Calmont an der Mittelmosel zwischen Ediger-Eller und Bremm im Kreis Cochem Zell hat bis zu 68 Prozent Steigung. Für die Weinbauern ist das Schwerstarbeit - für Wanderer hingegen ein besonderes, wenngleich schweißtreibendes Vergnügen, das Kraft kostet und das Herz höher schlagen lässt.
Spezialisten des Deutschen Alpenvereins haben 2002 die Stahlseilversicherungen, Tritte und Leitern angebracht, die diesen Wanderweg so besonders machen. Start ist in Ediger-Eller hinterm Bahnhof. Immer wieder geht der Blick über die Mosel bis hin zur fantastischen Moselschleife, die man oberhalb von Bremm am besten sieht. Markanter Punkt: Die Klosterruine Stuben, wo 600 Jahre lang wertvollste Reliquien, zum Beispiel Holz vom Heiligen Kreuz aufbewahrt wurden. Der Weinberg ist voller Leben: Mauer- und Smaragdeidechse lieben ihn ebenso wie die Zippammer.
Lüneburger Heide: Wilseder Berg
Die Lüneburger Heide ist der Inbegriff einer Wanderlandschaft. Der nicht unumstrittene Journalist und Dichter Hermann Löns hat sie in seinen Werken beschrieben und sich auch für ihren Schutz eingesetzt. Am beeindruckendsten ist die Lüneburger Heide rund um den Wilseder Berg in der Nähe von Bispingen im August und September, wenn die Heide (Calluna vulgaris) blüht. Einst standen auf diesen sandigen Geestlandschaften ausgedehnte Wälder. Durch Überweidung verschwanden sie, stattdessen breitete sich die Heide aus, die weite Teile Nordwestdeutschlands beherrschte. Die wenigen noch vorhandenen Reste dieser Kulturlandschaft werden von den berühmten Heidschnucken offen gehalten.
Der Wilseder Berg ist mit einer Höhe von 169 Metern NHN die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene. Von hier bietet sich ein unvergesslicher Blick auf die mit Wacholdersträuchen durchsetzte Heide. Ein Netz von Wanderwegen lädt zu Touren ein. Gute Ausgangspunkte für Rundwanderungen sind Oberhaverbeck und Niederhaverbeck, wo große Parkplätze auf den Ansturm von Besuchern warten. Hier starten auch Kutschen zu Ausflugsfahrten Die Kutscher erzählen dabei die tollsten Geschichten. In Niederhaverbeck lohnt sich ein Besuch im Natur-Informationshaus in einem prachtvollen reetgedeckten niedersächsischen Bauernhaus.
Externsteine im Teutoburger Wald
Fünf senkrecht stehende Sandsteinfelsen ragen fast 40 Meter hoch auf und spiegeln sich in einem angrenzenden Teich. Das sind die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im Teutoburger Wald. Sie sind vor 130 Millionen Jahren in einem Meer entstanden, das damals fast das ganze heutige Niedersachsen bedeckte und dessen Wellen an die Ufer des Münsterländer Festlands brandete. Die Ablagerungungen auf dem Meeresgrund wurden in Jahrmillionen zu Sandstein und vor 70 Millionen Jahre durch Bewegungen in der Erdkruste steil aufgestellt.
Heute sind die Externsteine ein beliebtes Ausflugsziel in Nordrhein-Westfalen. Natur und Kultur finden hier zueinander. Im 12. Jahrhundert meißelte ein unbekannter Künstler ein Relief in den Felsen, das die Kreuzabnahme Christi zeigt - die älteste monumentale Freiluftplastik nördlich der Alpen. Die Region ist auch ein schönes Wanderrevier. Mehrere Rundwege erschließen die nähere Umgebung, etwa die schöne Bergheide mit ihren Blaubeer-Sträuchen und Waldsofas. Wer es weiter mag, wandert die zehn Kilometer zum nicht minder sehenswerten Hermanns-Denkmal.
Geo-Route Bad Bertrich
Selten gibt es auf einer überschaubaren Tour - in diesem Fall sind es zehn Kilometer - so viel Abwechselung wie auf der Geo-Route Bad Bertrich. Eine Wanderung lohnt sich hier zu jeder Jahreszeit.
Bad Bertrich, das älteste Staatsbad Deutschlands, verfügt über die einzige Glaubersalzquelle hierzulande. 1700 Jahre reicht die Geschichte des Ortes zurück. Schon die Römer badeten in dem 32 heißen Wasser, das fast 25.000 Jahre alt ist und in 2,3 Kilometern Tiefe entspringt.
Die Tour beginnt und endet an der Tourist-Info in Bad Bertrich in unmittelbarer Nähe zu dieser Quelle und führt durch das Bertricher Vulkangebiet - vorbei an Schieferfelsen, einer Schichtquelle, einem Maar, einem Schlackenkegel, einer Tephra-Wand mit Tuffgestein, durch ein Windbruchgebiet, das 2007 der Orkan Kyrill geschlagen hat, zu schönen Aussichtspunkten und durch einen von nur drei Buchsbaumwäldern Deutschlands.
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Botanische Wanderung bei Gönnersdorf
Gönnerdorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel. Sie liegt in der Gerolsteiner Kalkmulde. Bis 1920 wurde in der Nachbarschaft des Ortes Dolomit abgebaut. In dem aufgelassenen Steinbruch ist durch die Beweidung mit Rindern Kalkhalbtrockenrasen entstanden, auf dem sich viele seltene Pflanzen finden, unter anderem etliche Orchideenarten. Kalkhalbtrockenrasen unterscheiden sich von „echten“ Trockenrasen insofern, als Trockenrasen wegen ihrer extremen klimatischen Bedingungen kaum Wald tragen können und natürlich entstehen. Die Flächen bei Gönnersdorf werden hingegen durch Schafbeweidung offen gehalten. Vereinzelt wachsen Wacholderbüsche. Direkt nebenan wird Landwirtschaft betrieben. Dadurch kann der stickstoffliebende Wiesenkerbel am Rande des Naturschutzgebietes gedeihen. Ansonsten aber ist dieses Naturschutzgebiet ein Kleinod für seltene Arten.
Kalkhalbtrockenrasen kommen in der Eifel nur noch in Kuppen- oder Hanglagen vor, die nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden. Es herrschen Extrembedingungen vor: Hitze in Bodennähe bis 50 Grad, Eiseskälte, ungebremste Regengüsse, wochenlange Trockenheit, Nährstoffmangel.
Bei einer botanischen Wanderung durch das Naturschutzgebiet (offizieller Name: Mäuerchenberg, Hierneberg und Pinnert) sind zahlreiche Schätze zu entdecken. Unter anderem (von links oben nach unten rechts) Hufeisenklee, Teufelskralle, Katzenpfote und Kugelblume, Salomonsiegel, Fliegenragwurz, Kleiner Klappertof und Kugelblume. Unter den Tieren ist der Schwarzfleckige Ameisenbläuling bemerkenswert, der Kuckuck unter den Schmetterlingen. Er lässt seine Nachkommen von Ameisen ausbrüten. Die Zweifarbige Mauerbiene legt ihre Brutzellen in leeren Schneckenhäusern an.
Eiszeitlandschaft Biesenthaler Becken
Das Biesenthaler Becken im Barnim nördlich von Berlin ist ein landschaftlicher Hotspot im mit schöner Natur ohnehin reich gesegneten Land Brandenburg. Es handelt sich um eine Senke, die in der letzten (Weichsel-) Eiszeit vor 17.000 Jahren entstanden ist. Dort entspringen mehrere Bäche ("Fließe" genannt), die sich zur Finow vereinigen.
Das Naturschutzgebiet gehört zu den abwechslungsreichsten Landschaften Brandenburgs und ist daher ein besonders reizvolles Wanderrevier. 16 Kilometer lang ist der Rundweg, der am südlichen
Ortsrand von Biesenthal beginnt und eine ständig wechselnde Landschaft erschließt: Flächen früheren Torfabbaus, unterschiedliche Wälder, Offenlag, enge Täler, Ausblicke auf Seen und Sölle. Der letzte Abschnitt von der Hellmühle nach Biesenthal führt durch eine mittelgebirgsähnliche Landschaft im schluchtartigen Tal des Hellfließes.
Seit den 1970er Jahren spüren Wissenschaftler den Geheimnissen dieser auffälligen Landschaft nach. Diese Untersuchungen sind Grundlage für das Wissen um diese Naturperle und ihren Schutz.
Drömling zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Deutschlands größtes Niedermoor liegt an der Landesgrenze von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zwischen Wolfsburg und Oebisfelde. 340 Quadratkilometer groß ist diese eiszeitliche Senke, in der sich seit Jahrtausenden das Wasser sammelt und die über Jahrhunderte versucht wurde trockenzulegen. Die alten Entwässerungsgräben durchziehen diesen kargen Landstrich mit seiner Weite und Schwermut immer noch. Einige neue Gräben rechts und links des Flüsschens Ohre sind für die Wasserwirtschaft nötig, um dieses wertvolle Naturschutzgebiet wiederzuvernässen.
Die innerdeutsche Grenze ging hier einst mitten durch. Heute ist
der Grenzstreifen das Grüne Band, in das sich zahllose bedrohte Tier- und Pflanzenarten zurückziehen konnten.
Die 21 Kilometer lange Wanderung beginnt im ehemals geteilten Dorf Zicherie-Böckwitz, in dessen Nähe Elemente der früheren Grenzanlagen noch zu sehen sind: Zäune und Mauern, ein Beobachtungsturm und der Kolonnenweg, den die Grenzsoldaten für Patrouillenfahrten nutzten. Auf schnurgeraden Wegen läuft der Wanderer durch diese stille Landschaft, vorbei an den unzähligen Gräben, Nasswiesen, wenigen Baumreihen und vereinzelten Rinderherden. Es ist ein langer und nur mäßig abwechselungsreicher Weg. Aber wer ihn absolviert und diese Landschaft in sich aufgesogen hat, fühlt sich bereichert von der kaum für möglich gehaltenen grandiosen Einsamkeit mitten in Deutschland - wo das Land einst geteilt war.