Meine Touren

Mich zieht es hinaus in die Natur. Ob Eifel, Norddeutsche Tiefebene, Brandenburger und Mecklenburger Eiszeitlandschaft, weitere Mittelgebirge, die Alpen oder darüber hinaus - viele Landschaften faszinieren mich. Hier stelle ich Dir meine schönsten und interessantesten Touren in Wort und Bild vor. Lass Dich anregen! Über komoot oder outdooractive kannst Du sie leicht planen. Oder Du suchst Dir Alternativen zu meinen Vorschlägen. 
Schön ist es (fast) überall.

Amanaburch-Tour

Amöneburg ist ein Städtchen im Marburger Land, das auf zwei miteinander verbundenen 20 Millionen Jahre alten Basaltkegel erbaut worden ist. Als Solitär überragen die früheren Vulkane das flache Amöneburger Becken, eine der größten zusammenhängenden Ackerflächen Hessens. Rund um Amöneburg führt der 11 Kilometer lange Premium-Wanderweg Amanaburch-Tour durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Es geht an der mittelalterlichen Stadtmauer entlang durch ein schon 1927 ausgewiesenes Naturschutzgebiet, Trockenrasen und Wölbwiesen. Einkehr bietet die hisorische, immer noch funktionsfähige Brücker Mühle. Dort fand 1692 eine der Schlachten im Siebenjährigen Krieg statt. Bevor es wieder auf den Amöneberg hochgeht, ist ein spätmittelalterlicher Waschplatz zu sehen. An warmen Tagen darf man dort gern die Füße abkühlen.

Mit dem Schneemobil auf Spitzbergen unterwegs

Spitzbergen ist ein Sehnsuchtsort für mich. Das Archipel, etwa anderthalb mal so groß wie die Schweiz, liegt in der Hohen Arktis etwa auf halbem Weg zwischen Nordkap und Nordpol. Es ist Wildnis pur. Nur zwei bewohnte Orte gibt es auf der zu Norwegen zählenden Inselgruppe: die Inselhauptstadt Longyearbyen mit etwa 2500 Einwohnern und die russische Bergbausiedlung Barentsburg, etwa 400 Einwohner. Der Rest ist Natur - und zwar eine Natur, die es in sich hat. Ab etwa Mitte Juni, im arktischen Sommer, sind auf Spitzbergen auch Wanderungen möglich. 

Verpflichtend ist ein Gewehr oder ein entsprechend ausgestatteter Guide - wegen der Gefahr von Eisbären. 
Bis Mai liegt Spitzbergen unter einer dichten Schneedecke, und die einzigen Fortbewegungsmittel sind Tourenski oder das Schneemobil. Mit ihm lassen sich eindrucksvolle Gletscher erreichen - und das auch bei Tageslicht mitten in der Nacht. Denn vom 20. April bis 22. August scheint die Mitternachtssonne. Unter manchen Gletschern finden sich bizarre Gletscherhöhlen, die vom Schmelzwasser gebildet werden. In sie hinabzusteigen, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Soleleitungsweg in den Berchtesgadener Alpen

Der Soleleitungsweg bei Berchtesgaden ist eine leichte und aussichtsreiche Wanderung, die durch fantastische Fernsichten auf die Berchtesgadener Bergwelt bietet.
Die 29 Kilometer langeSoleleitung zwischen dem Berchtesgadener Salzbergwerk und der Reichenhaller Saline gilt als die erste Pipeline der Welt und war eine ingenieurtechnische Meisterleistung. Mit sanftem Gefälle wurde das salzhaltige Wasser in ausgehöhlten Baumstämmen um die Berge herum- und der Saline zugeführt. 1200 Arbeiter waren für ihren Bau in
den Jahren 1816 und 1817 nötig. 144 Jahre, bis 1927 war die 
Leitung in Betrieb. 1927 war dann Schluss, sie wurde 

stillgelegt. Am Wegesrand erinnern erhaltene Leitungsteile an diese hölzerne Pipeline.
Heute führt an einem Teilstück der sanfte Soleleitungsweg entlang. Immer wieder tun sich großartige Blicke auf Reiteralpe, Hochkalter und Watzmann auf. Besonders beeindruckend ist die Aussicht auf das Wimbachtal mit seinem gewaltigen Schuttstrom. 
Der Bus bringt Wanderer bequem zum Zipfhäusl, wo der schönste Teil beginnt. Ab Söldenköpfl geht es dann allerdings steil hinunter zur Engedey, von wo einen der Bus wieder in die Ramsau oder nach Berchtesgaden zurückbringt.

Isartal zwischen Icking und Kloster Schäftlarn

Selten treffen in einer eng begrenzten Landschaft so viele Zielkonflikte aufeinander wie im Isartal. Zum einen ist da das hochempfindliche Ökosystem eines Gebirgsflusses. Die Isar besitzt in ihrem Oberlauf noch ein breites, sich ständig veränderndes Flussbett mit ausgedehnten Schotterbänken und verzweigten Flussarmen - heutzutage eine Seltenheit in Mitteleuropa. Zum anderen das Freizeit- und Erholungsbedürfnis von 1,5 Millionen Menschen im Großraum einer nahe gelegenen Metropole, München. 

Und zum dritten die Notwendigkeit der Energieerzeugung in einer Energieindustrielandschaft mit Laufwasserkraftwerken entlang des parallel angelegten Isarkanals. Der Isarteilverein kümmert sich seit 1902 um einen Ausgleich dieser Interessen und betreut zugleich rund 300 Kilometer Wanderwege in einer Landschaft, die vielfältige - durchaus auch widersprüchliche - Eindrücke bietet und eine Erkundung allemal lohnt.
www.isartalverein.de

Linumer Teiche in Brandenburg

Früher wurde im Brandenburger Niederungsgebiet Rhinluch bei Linum im Landkreis Ostprignitz-Ruppin Torf abgebaut. Die Abbaufelder wurden anschließend geflutet und werden heute als Karpfenteiche bewirtschaftet. Vor allem aber sind sie ein einzigartiger Platz für Vögel. Nicht umsonst trägt Linum die Bezeichnung "Storchendorf".  Um die 15 Paare brüten dort. Sie sind im Frühjahr und Sommer die Attraktion, während im Oktober und November Kraniche an diesem für sie  reich gedeckten Tisch Rast machen. In den vergangenen Jahren versammelten sich hier jeweils ungefähr 80.000 Kraniche auf dem Weg in den Süden. Ein etwa acht Kilometer leichter Wanderweg führt durch die Teichlandschaft bis zu einem Aussichtsturm und vorbei an mehreren Kanzeln, von denen aus man die Vögel beobachten kann ohne sie zu stören.

Mosbrucher Weiher in der Eifel

Der Mosbrucher Weiher in der Vulkaneifel ist ein Trockenmaar. Das heißt nichts anderes, als dass er keinen Maarsee hat. Früher war das anders, da gab es einen Weiher, in dem Fische gehalten wurden. Heute ist davon ein Niedermoor übrig geblieben, in dem der Ueßbach entspringt. Von hier aus schlängelt sich der Bach 49 Kilometer südwärts, bis er bei Alf in den gleichnamigen Fluss Alf und kurz darauf in die Mosel mündet.

Auf wenigen Kilometern kannst Du Dir den Mosbrucher Weiher erschließen. Es gibt einen Rundweg, in dessen Mittelpunkt das eigentliche - unzugängliche, geschützte - Moor befindet. Der Talkessel mit seinen Feuchtwiesen ist ein Eldorado für verschiedene Tier- und Pflanzenarten: der Grasfrosch ist hier ebnso zu Hause wie der Teufelsabbiss, das Wiesenknäuelgras ebenso wie die Engelwurz und der Knöterich.

Calmont: Klettersteig an Europas steilstem Weinberg

Hier sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kondition gefragt: Der Klettersteig am Calmont, Europas steilstem Weinberg, hat alpinen Charakter. Wer sich traut, wird mit spektakulären Aussichten belohnt.
Der Calmont an der Mittelmosel zwischen Ediger-Eller und Bremm im Kreis Cochem Zell hat bis zu 68 Prozent Steigung. Für die Weinbauern ist das Schwerstarbeit - für Wanderer hingegen ein besonderes, wenngleich schweißtreibendes Vergnügen, das Kraft kostet und das Herz höher schlagen lässt.

Spezialisten des Deutschen Alpenvereins haben 2002 die Stahlseilversicherungen, Tritte und Leitern angebracht, die diesen Wanderweg so besonders machen. Start ist in Ediger-Eller hinterm Bahnhof. Immer wieder geht der Blick über die Mosel bis hin zur fantastischen Moselschleife, die man oberhalb von Bremm am besten sieht. Markanter Punkt: Die Klosterruine Stuben, wo 600 Jahre lang wertvollste Reliquien, zum Beispiel Holz vom Heiligen Kreuz aufbewahrt wurden. Der Weinberg ist voller Leben: Mauer- und Smaragdeidechse lieben ihn ebenso wie die Zippammer.

Lüneburger Heide: Rund um den Wilseder Berg

Die Lüneburger Heide ist der Inbegriff einer Wanderlandschaft. Der nicht unumstrittene Journalist und Dichter Hermann Löns hat sie in seinen Werken beschrieben und sich auch für ihren Schutz eingesetzt.  Am beeindruckendsten ist die Lüneburger Heide rund um den Wilseder Berg in der Nähe von Bispingen im August und September, wenn die Heide (Calluna vulgaris) blüht. Einst standen auf diesen sandigen Geestlandschaften ausgedehnte Wälder. Durch Überweidung verschwanden sie, stattdessen breitete sich die Heide aus, die weite Teile Nordwestdeutschlands beherrschte. Die wenigen noch vorhandenen Reste dieser Kulturlandschaft werden von den berühmten Heidschnucken offen gehalten. 

Der Wilseder Berg ist mit einer Höhe von 169 Metern NHN die höchste Erhebung der nordwestdeutschen Tiefebene. Von hier bietet sich ein unvergesslicher Blick auf die mit Wacholdersträuchen durchsetzte Heide.  Ein Netz von Wanderwegen lädt zu Touren ein. Gute Ausgangspunkte für Rundwanderungen sind Oberhaverbeck und Niederhaverbeck, wo große Parkplätze auf den Ansturm von Besuchern warten. Hier starten auch Kutschen zu Ausflugsfahrten Die Kutscher erzählen dabei die tollsten Geschichten. In Niederhaverbeck lohnt sich ein Besuch im Natur-Informationshaus in einem prachtvollen reetgedeckten niedersächsischen Bauernhaus. 

Externsteine im Teutoburger Wald

Fünf senkrecht stehende Sandsteinfelsen ragen fast 40 Meter hoch auf und spiegeln sich in einem angrenzenden Teich. Das sind die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg im Teutoburger Wald. Sie sind vor 130 Millionen Jahren in einem Meer entstanden, das damals fast das ganze heutige Niedersachsen bedeckte und dessen Wellen an die Ufer des Münsterländer Festlands brandete. Die Ablagerungungen auf dem Meeresgrund wurden in Jahrmillionen zu Sandstein und vor 70 Millionen Jahre durch Bewegungen in der Erdkruste steil aufgestellt. 

Heute sind die Externsteine ein beliebtes Ausflugsziel in Nordrhein-Westfalen. Natur und Kultur finden hier zueinander. Im 12. Jahrhundert meißelte ein unbekannter Künstler ein Relief in den Felsen, das die Kreuzabnahme Christi zeigt - die älteste monumentale Freiluftplastik nördlich der Alpen. Die Region ist auch ein schönes Wanderrevier. Mehrere Rundwege erschließen die nähere Umgebung, etwa die schöne Bergheide mit ihren Blaubeer-Sträuchen und Waldsofas. Wer es weiter mag, wandert die zehn Kilometer zum nicht minder sehenswerten Hermanns-Denkmal.

Geo-Route Bad Bertrich

Selten gibt es auf einer überschaubaren Tour - in diesem Fall sind es zehn Kilometer - so viel Abwechselung wie auf der Geo-Route Bad Bertrich. Eine Wanderung lohnt sich hier zu jeder Jahreszeit.
Bad Bertrich, das älteste Staatsbad Deutschlands, verfügt über die einzige Glaubersalzquelle hierzulande. 1700 Jahre reicht die Geschichte des Ortes zurück. Schon die Römer badeten in dem 32 heißen Wasser, das fast 25.000 Jahre alt ist und in 2,3 Kilometern Tiefe entspringt.

Die Tour beginnt und endet an der Tourist-Info in Bad Bertrich in unmittelbarer Nähe zu dieser Quelle und führt durch das Bertricher Vulkangebiet - vorbei an Schieferfelsen, einer Schichtquelle, einem Maar, einem Schlackenkegel, einer Tephra-Wand mit Tuffgestein, durch ein Windbruchgebiet, das 2007 der Orkan Kyrill geschlagen hat, zu schönen Aussichtspunkten und durch einen von nur drei Buchsbaumwäldern Deutschlands.
Mehr zur Geo-Route Bad Bertrich

Botanische Wanderung bei Gönnersdorf

Gönnerdorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel. Sie liegt in der Gerolsteiner Kalkmulde. Bis 1920 wurde in der Nachbarschaft des Ortes Dolomit abgebaut. In dem aufgelassenen Steinbruch ist durch die Beweidung mit Rindern Kalkhalbtrockenrasen entstanden, auf dem sich viele seltene Pflanzen finden, unter anderem etliche Orchideenarten. Kalkhalbtrockenrasen unterscheiden sich von „echten“ Trockenrasen insofern, als Trockenrasen wegen ihrer extremen klimatischen Bedingungen kaum Wald tragen können und natürlich entstehen. Die Flächen bei Gönnersdorf werden hingegen durch Schafbeweidung offen gehalten. Vereinzelt wachsen Wacholderbüsche. Direkt nebenan wird Landwirtschaft betrieben. Dadurch kann der stickstoffliebende Wiesenkerbel am Rande des Naturschutzgebietes gedeihen. Ansonsten aber ist dieses Naturschutzgebiet ein Kleinod für seltene Arten.

Kalkhalbtrockenrasen kommen in der Eifel nur noch in Kuppen- oder Hanglagen vor, die nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden. Es herrschen Extrembedingungen vor: Hitze in Bodennähe bis 50 Grad, Eiseskälte, ungebremste Regengüsse, wochenlange Trockenheit, Nährstoffmangel.
Bei einer botanischen Wanderung durch das Naturschutzgebiet (offizieller Name: Mäuerchenberg, Hierneberg und Pinnert) sind zahlreiche Schätze zu entdecken. Unter anderem (von links oben nach unten rechts) Hufeisenklee, Teufelskralle, Katzenpfote und Kugelblume, Salomonsiegel, Fliegenragwurz, Kleiner Klappertof und Kugelblume. Unter den Tieren ist der Schwarzfleckige Ameisenbläuling bemerkenswert, der Kuckuck unter den Schmetterlingen. Er lässt seine Nachkommen von Ameisen ausbrüten. Die Zweifarbige Mauerbiene legt ihre Brutzellen in leeren Schneckenhäusern an.

Hufeisenklee
Teufelskralle
Katzenpfote
Kugelblume
Salominsiegel
Fliegenragwurz
Kleiner Klappertopf
Kugelblume
Gönnersdorf Kalkmagerrasen

Eiszeitlandschaft Biesenthaler Becken

Das Biesenthaler Becken im Barnim nördlich von Berlin ist ein landschaftlicher Hotspot im mit schöner Natur ohnehin reich gesegneten Land Brandenburg. Es handelt sich um eine Senke, die in der letzten (Weichsel-) Eiszeit vor 17.000 Jahren entstanden ist. Dort entspringen mehrere Bäche ("Fließe" genannt), die sich zur Finow vereinigen.
Das Naturschutzgebiet gehört zu den abwechslungsreichsten Landschaften Brandenburgs und ist daher ein besonders reizvolles Wanderrevier. 16 Kilometer lang ist der Rundweg, der am südlichen 

Ortsrand von Biesenthal beginnt und eine ständig wechselnde Landschaft erschließt: Flächen früheren Torfabbaus, unterschiedliche Wälder, Offenlag, enge Täler, Ausblicke auf Seen und Sölle. Der letzte Abschnitt von der Hellmühle nach Biesenthal führt durch eine mittelgebirgsähnliche Landschaft im schluchtartigen Tal des Hellfließes.
Seit den 1970er Jahren spüren Wissenschaftler den Geheimnissen dieser auffälligen Landschaft nach. Diese Untersuchungen sind Grundlage für das Wissen um diese Naturperle und ihren Schutz.

Biesenthaler Becken


Drömling zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Deutschlands größtes Niedermoor liegt an der Landesgrenze von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zwischen Wolfsburg und Oebisfelde. 340 Quadratkilometer groß ist diese eiszeitliche Senke, in der sich seit Jahrtausenden das Wasser sammelt und die über Jahrhunderte versucht wurde trockenzulegen. Die alten Entwässerungsgräben durchziehen diesen kargen Landstrich mit seiner Weite und Schwermut immer noch. Einige neue Gräben rechts und links des Flüsschens Ohre sind für die Wasserwirtschaft nötig, um dieses wertvolle Naturschutzgebiet wiederzuvernässen.
Die innerdeutsche Grenze ging hier einst mitten durch. Heute ist  
der Grenzstreifen das Grüne Band, in das sich zahllose bedrohte Tier- und Pflanzenarten zurückziehen konnten. 

Die 21 Kilometer lange Wanderung beginnt im ehemals geteilten Dorf Zicherie-Böckwitz, in dessen Nähe Elemente der früheren Grenzanlagen noch zu sehen sind: Zäune und Mauern, ein Beobachtungsturm und der Kolonnenweg, den die Grenzsoldaten für  Patrouillenfahrten nutzten. Auf schnurgeraden Wegen läuft der Wanderer durch diese stille Landschaft, vorbei an den unzähligen Gräben, Nasswiesen, wenigen Baumreihen und vereinzelten Rinderherden. Es ist ein langer und nur mäßig abwechselungsreicher Weg. Aber wer ihn absolviert und diese Landschaft in sich aufgesogen hat, fühlt sich bereichert von der kaum für möglich gehaltenen grandiosen Einsamkeit mitten in Deutschland - wo das Land einst geteilt war.

Drömling